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Wie funktioniert eine Kleinkläranlage?


Die meisten Kleinkläranlagen funktionieren heute nach dem sogenannten SBR-Prinzip ("Sequencing Batch Reactor"), welches hier ganz kurz und leicht verständlich erklärt werden soll:

Das aus dem Haushalt ankommende Schmutzwasser wird in der ersten bzw. zweiten Kammer der Klärgrube (der sog. Vorklärung) aufgefangen. Im Abwasser befindliche Feststoffe setzen sich hier auf den Boden der Grube ab. Das von den Feststoffen befreite Abwasser wird dann dem aktiven Reinigungszyklus zugeführt, welcher wie folgt abläuft:

1. Die Kammer der Klärgrube, in welcher die Reinigung stattfindet (der sog. Reaktor) wird mit dem Abwasser beschickt.

2. Über einen Belüfter wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert. Hierdurch können im Reaktor mikroskopisch kleine Lebewesen entstehen, welche eben diesen Sauerstoff atmen, und die dann die Verschmutzungen im Abwasser "auffressen".

3. Wenn das Abwasser ausreichend gereinigt ist, wird die Belüftung abgeschaltet. Die kleinen Lebewesen werden nun nicht mehr aufgewirbelt, und setzen sich somit unten am Boden des Reaktors ab. In den oberen Wasserschichten befindet sich nun das gereinigte Wasser.

4. Das gereinigte Wasser wird aus dem Reaktor (und somit aus der Kläranlage) herausgepumpt, und gelangt so wieder in den natürlichen Wasserkreislauf. Anschließend wird der Reaktor wieder mit Schmutzwasser beschickt: Der Zyklus beginnt also wieder von vorn...

In der folgenden Animation ist der Ablauf sehr gut nachzuvollziehen:


Natürlich gibt es noch andere Arten von Kleinkläranlagen: Festbett-Kläranlagen, Wirbelschwebebett-Kläranlagen, Tropfkörper-Kläranlagen, Kläranlagen mit Biofilter, Pflanzenklärbeete und noch einige mehr. Das Grundprinzip ist aber bei allen Verfahren gleich: Es wird eine sauerstoffreiche Umgebung geschaffen, in welcher die oben genannten hungrigen Kleinstlebewesen sich wohl fühlen und sich gut vermehren können. 

Übrigens: Die großen kommunalen Kläranlagen funktionieren nach dem gleichen Grundprinzip...